Uhrzeit
Mittwoch bis Freitag 11:00 - 16:00
Samstag, Sonntag und Feiertage 10:00 - 17:00
Montag und Dienstag geschlossen
Eintritt siehe Eintrittspreise
Adresse Museum Papiermühle Homburg
Gartenstraße 11
97855 Homburg/Main
Anfahrt Routenplaner
Beschreibung
Renaud Héléna erforscht das Erscheinen und Verschwinden von Formen, die aus einer flachen Oberfläche hervortreten. Er spielt mit Schnitt und Faltung, um eine subtile Verbindung zwischen Fläche und Volumen zu schaffen. Wie Pop-ups gefaltet und entfaltet, schwanken seine Skulpturen zwischen Präsenz und Auflösung und erzeugen ein empfindliches Gleichgewicht zwischen Positiv- und Negativformen. In einer vereinigenden Geste verschmilzt die Zeichnung mit dem Volumen, Form und Farbe treten in einen Dialog und laden den Betrachter dazu ein, das Bild als etwas zu begreifen, das sich stets im Entstehen befindet – manchmal abwesend, manchmal wieder im Auftauchen begriffen.
Die Ausstellung Zwischenräume im Museum Papiermühle Homburg zeigt eine Sammlung von Arbeiten aus den letzten Jahren, in denen Leere und Abwesenheit als poetischer roter Faden dienen. Die Abdrücke von Kleidungsstücken in den geprägten Reliefs und die durch Schnitte entstehenden Hohlräume lassen Fragmente einer vergänglichen menschlichen Präsenz erahnen.
Die sorgfältig bemalten und dekorierten, dann durch Schnitte fragmentierten Grußkarten spielen mit der Frage nach der Authentizität der Botschaft und der Grenze zwischen Wirklichkeit und Illusion. Diese Papierskulpturen, die mit campartiger Ästhetik – mit Glitzer und Bonbonfarben – spielen, erinnern gleichermaßen an Papierarchitektur, Theaterkulissen und Zeichnungen im Raum.
Indem der Künstler die Balken des Raumes nutzt, führt er einen langen Faden – einen echten Leitfaden – durch den Raum, an dem Zeichnungen, Skulpturen und andere Arbeiten aufgehängt sind. Diese luftige Installation erschafft ein schwereloses Universum, in dem jedes Werk mit den anderen verbunden ist und einen harmonischen räumlichen Dialog formt. Das gesamte Ensemble lädt zu einer Reflexion über die Spannung zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem ein, über die Kunst, genauso viel anzudeuten wie zu offenbaren.
Über Renaud Héléna
Renaud Héléna lebt und arbeitet zwischen Carcassonne (F) und Berlin. Er machte 2006 seinen Abschluss an der Kunsthochschule in Toulouse, wo er Werke präsentierte, die das Verhältnis zwischen Kunst und Unterhaltungsindustrie hinterfragten. Nachdem er ein Jahr in Toronto (C) verbracht hatte, wurde er zu einem Residenzprogramm eingeladen, das darauf abzielte, im Laufe von sechs Monaten ein gemeinsames Projekt mit Schülern der Mittelschulen von Narbonne, Sigean und Port-la-Nouvelle (F) zu entwickeln. Der Künstler schloss dieses Projekt mit einer Performance der Schüler über ihre Partygewohnheiten sowie mit einer Solo-Ausstellung im L.A.C., einem Partner des Projekts, ab. Danach zog Héléna nach Berlin, wo er an mehreren Ausstellungen in Projekträumen und Kunstzentren wie dem Theatre Impermanent und der Spinnerei in Leipzig in den Jahren 2014 und 2015, sowie der Abbaye de St-Hilaire (F) im Jahr 2016 teilnahm. 2017 schuf der Künstler eine originelle Videoinstallation, die sich mit kolonialen Archiven befasste, für eine vom Jüdischen Museum Berlin produzierte und dort gezeigte Gruppenausstellung. 2018 präsentierte er eine neue Serie von Arbeiten, die auf Brettspielen basieren, im Projektraum Ventilator in Berlin. Der Künstler setzte diese Recherchen für die Ausstellungen Vorhersagen im Jahr 2019 in der Pop-up-Galerie Schaffen Wir in Berlin, Casina im Jahr 2020 in der Saint-Gimer Kapelle in Carcassonne fort. Seit 2018 ist Renaud Héléna Mitglied von „les actionnaires“, einem Künstlerkollektiv, das an der Schnittstelle von Installation, Skulptur und Performance experimentiert.
Download: Renaud Helena Portfolio